Nachhaltige Architektur in Tamm: Wie eine verlassene Gärtnerei zum Wohnhaus wurde

Nachhaltige Architektur in Tamm: Wie eine verlassene Gärtnerei zum Wohnhaus wurde Mär, 28 2024

In einer Zeit, in der Nachhaltigkeit und die Neugestaltung von bestehenden Strukturen zunehmend in den Fokus von Architektur und Städteplanung rücken, zeigt ein Projekt im südlichen Teil des baden-württembergischen Städtchens Tamm, wie visionär und zugleich umweltbewusst solche Vorhaben realisiert werden können. Ein verlassener Komplex von Gewächshäusern, der einst einer Gärtnerei diente, wurde zum Schauplatz einer beeindruckenden Transformation; hier entstand ein Wohnhaus, das die Vergangenheit des Ortes würdigt, während es eine nachhaltige Zukunft umarmt.

Die Herausforderung, die es zu meistern galt, war nicht trivial: Wie verwandelt man einen Ort, der für eine ganz andere Nutzung konzipiert wurde, in ein gemütliches, modernes Zuhause, das den Anforderungen und Wünschen der heutigen Zeit entspricht? Die Antwort lieferte Jahnke Architektur, das Büro, das hinter diesem außergewöhnlichen Projekt steht. Mit einem sensiblen Ansatz für das Vorhandene und einem kreativen Auge für das Mögliche hat Jahnke Architektur ein Zuhause geschaffen, das in seiner Architektur und seiner Funktionalität beeindruckt, sich aber zugleich nahtlos in die naturgegebene Umgebung einfügt.

Das Herzstück des neuen Wohnhauses bildet der 150 Quadratmeter große Wohnbereich, dessen Zimmer vornehmlich nach Süden ausgerichtet sind. Umgeben von Glaswänden, ermöglichen diese Räume eine fließende Verbindung zum Außenbereich und zu den verbleibenden Strukturen der ehemaligen Gärtnerei. Es ist diese Durchlässigkeit, die den Bewohnern ein Wohngefühl vermittelt, das eng mit der Natur und den Jahreszeiten verbunden ist.

Nicht nur architektonisch, sondern auch in Bezug auf die verwendeten Materialien zeugt das Projekt von einem hohen Maß an Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Betonwände, die mit recycelten Ziegeln verkleidet wurden, Holzständerwände und der originale Betonboden der Gewächshäuser bilden eine materialtechnische Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft. Hinzu kommt eine ökologische Dämmung, die aus Meeresalgen und Glasschaum hergestellt wurde und so das nachhaltige Konzept vervollständigt.

Die erhaltenen Gewächshäuser erfüllen nun vielfältige Funktionen; sie beherbergen unter anderem einen Pool, Sitzbereiche im Garten und Stützen für Pflanzen. Dieser multifunktionale Ansatz nicht nur maximiert den Nutzen der vorhandenen Strukturen, sondern fördert auch eine Lebensweise, die die Grenzen zwischen Innen und Außen verwischt.

Zusätzlich bieten die verbleibenden Gewächshausstrukturen Platz für einen Carport, weiteren Gartenraum und einen kleinen, abgeschirmten Innenhof, der Privatsphäre vor den benachbarten Grundstücken gewährleistet. Insgesamt zeigt dieses außergewöhnliche Projekt in Tamm, wie durch Kreativität und Respekt vor der Vergangenheit redundante Strukturen neu genutzt und in moderne Architektur integriert werden können, die sich durch Nachhaltigkeit und eine tiefe Verbindung zur Natur auszeichnet.